14. Tag: Faro, Portimao

Hermann hat vorab ein Hotelzimmer am Hafen von Faro gebucht. Es ist das mit der Dachterrasse. Das Zimmer kostet nur sechzig Euro mit Frühstück.
Am Morgen gibt es Kaffee aus dem Automaten, der nicht schmeckt. Wir fragen an der Bar nach Cappuccino. Der Barista stellt sogleich zwei große Untertassen auf den Tresen und legt los. Es dauert, aber dann kommen zwei hübsch verzierte Cappuccinos an unseren Tisch.
Hermann hat den Mann beobachtet, der sie gemacht hat.
„Wenn er sich weniger Zeit für die Dekoration genommen hätte, dann wären sie vielleicht noch heiß“, sagt er.
Vom Restaurantfenster aus sehe ich sieben Storchennester auf einen Blick.
Wir schlendern durch die Innenstadt. In einem Haushaltswarengeschäft stehen zwei italienische Mokkaletta.
„Aluminium“, sagt Hermann. „Vergiss es.“
„Wieso?“, frage ich. „Funktioniert doch super mit Gas.“
Er schüttelt den Kopf.
Hat er jetzt Bedenken wegen Alzheimer? Aluminium steht ja im Verdacht – ich zucke die Schultern. Genau so eine Mokkaletta benutze ich seit Jahren. Hab ich vielleicht –? Das müssen Andere entscheiden.
Wir sind in einem Hostel in Portimao gelandet, sehr schlicht, aber sauber und günstig. Beim Streifen durch die Stadt auf der Suche nach einem guten Restaurant sind wir im Lusana hängen geblieben, einem Weinladen, der zugleich Restaurant ist. Wir essen sehr gut. Ich habe Bacalhau (salzigen, getrockneten Kabeljau, gekocht) mit Zwiebeln, Ei und Kartoffelscheiben, dazu einen Wein für 16 Euro, der zwar gut ist, für den Preis aber enttäuscht. Das war der Fisch, von dem Raúl gesprochen hatte.
Die Bedienung ist nett, eine junge Frau, die über Wein Bescheid weiß und mich einen Porto Branco und einen Muskateller probieren lässt, ohne sie zu berechnen. Beide sehr gut, süß, aber auch herb und aromatisch. Von jetzt an sagt Hermann „deine Freundin“, wenn er die Frau erwähnt.
Morgen geht es weiter nach Lagos, wo wir über die Klippen wandern wollen.


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