So fing's an

 

 

Tja, und dann kam Corona – und ich war von einem Tag auf den anderen meinen Job los. Am Montag, 16.3., hieß es, wir machen morgen zu. Ich arbeite auf Rechnung, also: keine Arbeit, keine Rechnung. Keine Rechnung, kein Geld. Nicht das erste Mal, und wohl auch nicht das letzte Mal. Nicht so schön.

Und trotzdem fühlte ich mich – bei aller Überraschung – erleichtert. So viel Zeit für mich, für meine Projekte und Ideen!

Ein Segen, dachte ich.

Jetzt kann ich endlich meinen Roman weiterschreiben. Aufräumen. Nix tun. Einen Blog anfangen, in dem ich meine Kurzgeschichten posten kann. Vielleicht gefallen sie ja jemandem. Oder ein Verlag wird auf mich aufmerksam.

Eine Woche später bin ich nach Holland gefahren, wo ich jetzt in meinem VW-Bus sitze und aufs Wasser schaue, das in der Sonne glitzert. Blässhühner paddeln träge vorbei, sie haben es nicht eilig.

Recht so, denke ich, wir alle haben jetzt mehr Zeit. Mehr als wir uns je gewünscht haben.

Und das ist gut – solange wir sie nutzen. Diese Einschränkungen unseres Alltags zwingen uns, mit uns selber ins Reine zu kommen, geben uns zumindest eine Chance. Sie stellen unsere gewohnten Maßstäbe in Frage, rücken sie vielleicht zurecht. Unerledigtes kann jetzt erledigt, Aufgeschobenes getan werden.

Und wenn alles erledigt ist? Dann kommt die Frage, was ich mit mir anfangen kann, wenn ich allein mit mir bin, Tag um Tag. (Glücklich, die Gesellschaft haben!)

Immerhin bin ich in dieser Frage kein Anfänger mehr. Was nicht heißt, dass ich die Antwort wüsste.

Vielleicht ist das Suchen nach der Antwort schon eine gute Antwort. Und da dachte ich mir, schreib doch nen Blog, wenn du mit deinem Roman nicht so richtig voran kommst. So ist das hier zustande gekommen.

Schau mal rein in den Blog. Vielleicht gefällt's dir.