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Beständige Veränderung

Ein Freund schickte mir eine Mail mit folgender Überschrift:

Die Unbeständigkeit vor Augen geführt

 

Darin geht es um die Veränderung der Welt um uns herum. In nur wenigen Wochen ist sie so grundlegend anders geworden. Alte Sicherheiten sind plötzlich dahin, Millionen sind ohne Arbeit oder in Kurzarbeit, andere können von zuhause weiter arbeiten.

Wie geht es weiter?

Niemand kann derzeit eine Antwort geben. Sicher ist nur, dass nichts sicher ist.

Wir werden aller Voraussicht nach nicht verhungern. In einigen Wochen oder Monaten werden wir unsere Arbeit wieder aufnehmen können, Betriebe werden wieder produzieren, manche werden auch in Konkurs gegangen sein. Irgendwann kehren wir zur Normalität zurück.

Für mich sieht es so aus, dass wir daran erinnert werden, wie sehr wir viele Dinge für selbstverständlich halten, sie nicht in Frage stellen, einen Anspruch darauf zu haben glauben.

Sie sind nicht selbstverständlich. Und wir haben ganz sicher keinen Anspruch darauf, dass es uns gut geht. Das ist auf diesem Planeten alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Es ist viel eher ein großes Glück. Auch wenn wir dafür arbeiten – das tun Millionen andere auch, die aber nie auch nur annähernd so gut versorgt sein werden wie wir.

Hunderttausende Frauen in Indonesien nähen täglich zehn Stunden lang für einen Hungerlohn, Millionen Bauern in Afrika und Südamerika schuften ihr Leben lang auf den Feldern und können kaum mehr als ihre Familie ernähren.

Regierungen in aller Welt verhängen Ausgangssperren ohne Rücksicht auf die Folgen für die Menschen. Geld gibt es keins. Mit Glück gibt es noch Möglichkeiten einzukaufen. Wer medizinische Hilfe braucht, steht alleine da, denn der Verkehr ist komplett zum Erliegen gekommen, Krankenhäuser unerreichbar geworden.

Selbst in der Krise geht es uns noch gut. Und gerade in der Krise zeigt sich, welcher Segen es ist, einen funktionierenden Staat zu haben, der über Steuergelder verfügt, um die Menschen und Unternehmen zu unterstützen.

Auch wenn ich jetzt keine Arbeit habe – ich bin sehr dankbar dafür, in Deutschland zu leben.