Ich wünsche mir eine zweite Amtszeit für Donald Trump. Verrückt, denken Sie?
Vielleicht. Aber ich glaube an paradoxe Logik. Trump ist ein gutes Beispiel.
Wenn er noch einmal gewählt wird, dann reitet er sein Land noch viel tiefer ins Chaos, in die Bedeutungslosigkeit, in die völlige Handlungsunfähigkeit, als er das bislang schon so unglaublich effizient getan hat. Und ich sehe für den Rest der Welt nur eine Möglichkeit: sich endlich unabhängig von der US-amerikanischen Vorherrschaft zu machen. Eine Gelegenheit für neue Allianzen, neue Ideen, ein neues Miteinander statt Gegeneinander.
Wir könnten alte Zöpfe abschneiden und Deutschland, Europa, ja, die ganze Welt renovieren und verbessern.
Gehen wir endlich raus aus der hirntoten NATO, schicken wir die US-Soldaten mit ihren Atomraketen nach Hause. Rammstein kann geschlossen werden. Russland liefert uns Gas, warum sollten sie uns überfallen? Wir beziehen von ihnen Gas und Öl für rund 20 Milliarden Euro im Jahr! Und es würde noch mehr, wenn die Pipeline North Stream 2 endlich fertig wäre.
Aber zurück zu Trump: Er stürzt sein Land in ein Chaos, das vor einem halben Jahr undenkbar gewesen wäre. Gut, Vieles war undenkbar vor einem halben Jahr, aber jetzt werden die Risse im System USA deutlich: Rassismus auf allen Ebenen der Gesellschaft und der Politik, innere Spaltung, äußere Handlungsunfähigkeit. Nirgends ein Konzept, das Neues bringt. Widersprüche, die kaum noch zu übersehen sind.
Vielleicht wäre es gut, wenn die USA sich selbst erst einmal (neu) sortieren würden.
Was Trump sich geleistet hat, war keine Politik. Das war der Versuch, Politik zu machen ohne ein Konzept. Aber es bedarf eines Zieles, Geduld und der Bereitschaft, die Gegenseite anzuhören. Nichts davon hat er gezeigt.
Es ist an der Zeit, auch für Europa, sich neu zu orientieren und der eigenen Stärken bewusst zu werden. Und nicht länger jemandem zu folgen, der nicht weiß, was er will, das aber mit aller Gewalt.
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