Ich gehe mit einem Freund um den See. Ein Mann steht mit einer Akku-Heckenschere neben einem Sitzrasenmäher und schneidet wilde Brombeeren zurück.
"Warum schneiden Sie die Brombeeren?", frage ich ihn.
Er weist auf die Wiese, in der er eine Spur gemäht hat.
"Ich mähe diese Wiese, dabei bin ich in den Brombeeren hängen geblieben, weil die Ranken so weit herauswachsen. Deshalb schneide ich sie zurück."
"Sie mähen die Wiese? Die gehört doch der Stadt."
"Ja", sagt er, "ich habe einen Deal mit der Stadt. Ich darf hier Obstbäume setzen, dafür mähe ich die Wiese."
Er zeigt auf ein Haus auf der anderen Seite des Weges.
"Da wohne ich. Und diese Bäume habe ich gepflanzt."
Eine Reihe von Obstbäumen steht entlang des Weges, den wir gekommen sind. Ich erkenne Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche.
"Und jeder kann davon pflücken?", frage ich.
Er nickt.
Ich muss lachen.
"Heute sind Sie mein Held", sage ich. "Das finde ich wunderbar, dass Sie uns allen etwas Gutes tun. Vielen Dank!"
Ich applaudiere ihm und er lächelt ganz verlegen, wie er da mit seiner Heckenschere steht. Aber es ist ihm anzusehen, dass er auch ein bisschen stolz ist. Und er freut sich, dass jemand seine Großzügigkeit zu schätzen weiß.
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